Bei einem Besuch in Danzig sollten Sie den Hauptbahnhof Gdańsk Główny nicht verpassen (es sei denn, Sie sind genau dort ausgestiegen), der aus architektonischer Sicht einer der schönsten in ganz Polen ist. Er wurde um die vorletzte Jahrhundertwende im Neorenaissance-Stil erbaut und ist ein typisches Beispiel für die „Belle Époque“, wie die Jahrzehnte vor dem Ausbruch des I. Weltkriegs in Europa genannt wurden – eine Ära, in der die europäische Kunst eine besondere Blütezeit erlebte. Der Bau vereint typische Muster der traditionellen Architektur der Danziger Altstadt mit Jugendstilelementen. Über dem Eingang zur Bahnhofshalle thront ein riesiges, verglastes halbkreisförmiges Fenster, unter dem sich eine von steinernen Löwenstatuen flankierte steinerne Balustrade erstreckt. An der Fassade der Bahnhofshalle prangt ein Emblem, das das geflügelte „Glücksrad“ zeigt – das historische Symbol der Eisenbahn. Das Bahnhofsgebäude wird von einem 48 m hohen Uhrenturm mit einer Turmhaube aus Blech überragt, mit vier kleineren Türmchen an den Ecken. Auf Höhe der Glocken an der Spitze des Turmhelms lugen Wasserspeier in Form von märchenhaften Drachen hervor. Die Architektur des Danziger Bahnhofs fand bei einem japanischen Geschäftsmann derart Gefallen, dass er im Jahr 1983 in Imari auf der Insel Kiusiu in Japan eine als Hochzeitspalast dienende Replik bauen ließ.
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