Neptun ist nicht der einzige antike Gott, dessen künstlerisches Abbild auf dem Langen Markt zu finden ist. Der zweite ist Merkur, das römische Äquivalent des griechischen Hermes, dem Gott des Handels, der Gewinne, Kaufleute, Zöllner… und Diebe. Es lässt sich jedoch nicht verschweigen, dass diese Berufe in einer großen Hafenstadt wie Danzig seit jeher von gesellschaftlich höchster Bedeutung waren. Deshalb war es für die Danziger Bürger vor Jahrhunderten unumgänglich, sich dieser mythischen Gottheit symbolisch zu verschreiben. Der Danziger Merkur wurde aus verzinktem Blech angefertigt. Wie es sich für einen Abgesandten der Götter gehört, wurde er in einer dynamischen Pose dargestellt, in Bewegung und mit seinen traditionellen Attributen: geflügelten Sandalen und einem ebenso geflügelten Hut, dem sogenannten „Petasos“. Die Statue steht auf der Spitze einer kleinen Kuppel, die ein kleines Gebäude im Vorbereich des Artushofs ziert – ein Gebäude, das Sie bei einem Besuch in Danzig nicht verpassen dürfen. Dort befindet sich ein Zugang zum weitläufigen Gewölbekeller des Artushofs, der bereits im 17. Jahrhundert ein beliebter Treffpunkt der Danziger war, wo Speis und Trank ausgiebig gefrönt wurde. Laut der lokalen Überlieferung warnte der über dem Zugang zum Lokal thronende Merkur mit seinem hoch erhobenen Finger die Gäste vor den verheerenden Folgen übermäßigen Weinkonsums in den Kellern des Hofs.
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