„Drei Neptune”Ein absolutes Muss unter den Sehenswürdigkeiten Danzigs ist der Neptunbrunnen. Neptun, der römische Gott des Meeres und der Segler, ist zweifellos eines der markantesten Wahrzeichen der Stadt. Der aus dem siebzehnten Jahrhundert stammende Brunnen im Herzen des Langen Markts, mit einer in Bronze gegossenen Statue der Gottheit mit einem Dreizack in der Hand, umgeben von legendären Seepferdchen, Sirenen, Tritonen, Pelikanen, Schwänen und anderen Meeresgeschöpfen, ist ein Zeugnis der Bewunderung der einstigen Danziger Bürger für die Kultur der Antike. Der mythische Herrscher der Meere war ein Wahrzeichen für den durch See und Hafen geprägten Charakter der Stadt. Die Stadt Danzig, die vom Seehandel lebte und diesem auch ihren Wohlstand verdankte, vertraute sich durch die Errichtung des Neptunbrunnens symbolisch dem Gott der Meere an. Und obwohl der Einfluss des Christentums auf die Sitten der Renaissance noch immer gewaltig war, musste es jedoch in der kulturellen Sphäre in gewisser Hinsicht bereits das Feld räumen für die Bezugnahme auf eindeutig heidnische, hellenistische Mythen. Die antike Symbolik gewann immer stärker an Beliebtheit und Neptun wurde zu einem populären Motiv in der Kunst und Architektur der Bürgerschaft – sein Abbild prangte von nun auf so manchem Altstadthaus. Es gibt eine Stelle in Danzig, von der aus drei Neptunskulpturen zu sehen sind. Wenn Sie auf dem Langen Markt an der Einmündung der ul. Kuśnierska stehen, sehen Sie sowohl den Neptunbrunnen, als auch bei einem Blick nach rechts eine Neptunfigur auf dem Giebel des Hauses am Ende der ul. Kuśnierska (leider aktuell ohne Dreizack). Den dritten Neptun entdecken Sie, wenn Sie Ihren Blick in die gegenüberliegende Richtung richten – auf der anderen Seite des Markts, auf dem Gipfel des zweiten Hauses von der ul. Ławnicza aus gesehen.